Wind in Barbados macht Licht in Stockholm

In Stockholm startete vergangenen Montag die Nobel Week Lights 2023. Das Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) stellt für das Lichtfestival Daten seines Wolkenobservatoriums auf Barbados zur Verfügung, die in einer Lichtinstallation funkelnd die Forschung von Nobelpreisträger Prof. Klaus Hasselmann würdigen.

Während der dunkelsten Zeit des Jahres ist die Nobel Week Lights ein kostenloses Kulturerlebnis, das Licht in die Stadt bringt. Das vom Nobelpreismuseum präsentierte Festival lädt internationale und lokale Künstler*innen, Designer*innen und Student*innen ein, öffentliche Lichtkunstwerke zu schaffen, die von den wissenschaftlichen Entdeckungen, der Literatur und der Friedensarbeit der Nobelpreisträger*innen inspiriert sind.

Die dänischen Licht- und Grafikdesigner Frederik D. Hougs und Claus Boysen  haben ihre Großinstallation „Waves“ so programmiert, dass jede individuelle LED-Leuchte auf schnell aktualisierte Klimainformationen, wie beispielsweise die Windgeschwindigkeit, reagiert. Waves knüpft an Prof. Hasselmanns Forschung an, indem es ein Wellenphänomen anhand von Live-Wetterdaten vorstellt. Prof. Klaus Hasselmann, Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, hat im Jahr 2021 den Nobelpreis für Physik gemeinsam mit Syukuro Manabe und Giorgio Parisi für seine Beiträge zur physikalischen Modellierung des Erdklimas, der Quantifizierung der natürlichen Variabilität und die zuverlässige Vorhersage der globalen Erwärmung erhalten. Er hat unter anderem ein Modell entwickelt, wie kurzfristige Wetterphänomene und langfristige Entwicklungen des Klimas zusammenhängen, wie also etwa die schnellen Temperaturschwankungen der Atmosphäre die langfristige Veränderung der Ozeantemperatur beeinflussen. Er lieferte so Belege, warum Klimamodelle trotz kurzfristiger Wetterschwankungen zuverlässige Vorhersagen liefern können. Auf diese Weise wies er gemeinsam mit anderen Forschenden den Zusammenhang zwischen dem Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre und der Erderwärmung nach.

Die Daten, die „Waves“ nutzt, stammen von der Wolkenmessstation „Barbados Cloud Observatory“, die das Max-Planck-Institut für Meteorologie zusammen mit dem Caribbean Institute for Meteorology and Hydrology und anderen Partnerinstituten auf der Karibikinsel Barbados aufgebaut hat. Durch die Messungen und einen kontinuierlichen Datensatz können Forscher*innen wichtige Fragen zu den statistischen Eigenschaften flacher Kumuluswolken und ihrer Verbindung mit dem Klimawandel beantworten. Auf der Station trägt eine Vielzahl unterschiedlicher Messgeräte zu einem möglichst vielschichtigen Bild der beobachteten Wolken und der Atmosphäre bei.

Weitere Informationen

Nobel Week Lights 2023, Waves
Barbados Cloud Observatory
Nobelpreis für Physik 2021 für Klaus Hasselmann

Kontakt

Dörte de Graaf
Kommunikation
Max-Planck-Institut für Meteorologie
doerte.degraaf@we dont want spammpimet.mpg.de