Forschungsschiffe

Rund 70 % der Erde sind von Ozeanen bedeckt. Daher kann die Bedeutung der Wechselwirkung von Ozean und Atmosphäre für unser Wetter und Klima gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die überwiegende Mehrzahl der meteorologischen Messstationen ist allerdings auf dem Festland installiert. Satellitenmessungen können das Fehlen von Beobachtungen über den Ozeanen zu einem gewissen Grad kompensieren, jedoch ist es oft schwierig, hochauflösende Daten nahe der Oberfläche zu erhalten. Dies ist aber gerade die Region, in der der Austausch zwischen Atmosphäre und Ozean stattfindet, und ist deshalb besonders relevant. Darüber hinaus konzentriert sich ein großer Teil unserer Forschung auf Wolken und deren Wechselwirkung mit der Umwelt, wobei man vom Weltraum aus häufig nicht durch diese Wolken hindurchsehen kann. Aus diesem Grund beteiligt sich unser Institut zusätzlich zum Barbados Cloud Observatory und Flugkampagnen an Messungen an Bord deutscher Forschungsschiffe.

Deutschland verfügt über insgesamt sieben Forschungsschiffe, die jeweils auf bestimmte großräumige Arbeitsgebiete spezialisiert sind. Das Institut nutzt hauptsächlich die POLARSTERN, METEOR, SONNE und MARIA S. MERIAN. Beobachtungskampagnen des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, die die Infrastruktur der Forschungsschiffe nutzen, sind unter anderem EUREC4A und BOW-TIE. Die Schiffe sind zwischen 95 und 118 m lang und bieten je nach Größe 22 bis 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Platz. Weitere Informationen zu den jeweiligen Schiffen finden Sie auf dem Portal deutsche Forschungsschiffe. Während sich unser Institut hauptsächlich auf atmosphärische und ozeanographische Messungen konzentriert, werden die Schiffe auch für biologische, geologische, geophysikalische, glaziologische und geochemische Forschung genutzt. Dies bietet wertvolle Möglichkeiten für interdisziplinären Austausch und Zusammenarbeit. Einen aktuellen Einblick in die laufende Forschung auf der METEOR, SONNE und MARIA S. MERIAN erhalten Sie in den wöchentlichen Berichten der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe. Messzeiten an Bord können über das Portal deutsche Forschungsschiffe durch Einreichen eines Fahrtvorschlags beantragt werden, über dessen Bewilligung ein internationales Fachgremium entscheidet.

Weitere Themen

EUREC4A

Im Januar und Februar 2020 fand auf und um die Karibikinsel Barbados unter Federführung des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg und dem CNRS der Sorbonne Universität zu Paris eine internationale Messkampagne in der Passatregion statt.

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BOW-TIE

In der Innertropischen Konvergenzzone (ITCZ) treffen die Passatwinde der nördlichen Hemisphäre auf die Passatwinde der südlichen Hemisphäre. Seit langem ist bekannt, dass diese großräumige Konvergenz die Bildung hoher, niederschlagsreicher Konvektion auslöst.

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Beobachtungen

Beobachtungen sind Aufzeichnungen von Daten mit Hilfe wissenschaftlicher Messinstrumente. Weltweit gibt es unzählige Wetterstationen, die beispielsweise die Temperatur an Land, in der Luft und im Meer messen, sowie Satelliten, Schiffe und Flugzeuge ...

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