Wolkenbruch und Blitzeschein

Ein gemeinsames KIWISS Projekt Schule an der Isebek & Max Planck Institut für Meteorologie gefördert durch die Körberstiftung

Durchgeführt haben das Projekt 'Wolkenbruch und Blitzeschein' 13 Kinder der 3. und 4. Klasse, Brita Kliemt-Meyer (Lehrerin), Dr.Klaus Winkler, Dr.Ulrike Niemeier, Dr.Luis Kornblueh (beide Meteorologen).

Innerhalb eines Schuljahres haben wir einmal pro Woche 60 Minuten im Wahlpflichtkurs rund um das Thema 'Wetter' experimentiert. Dabei wurde teilweise der Ansatz des forschenden Lernens verfolgt, indem die Kinder versucht haben, eigene Fragen forschend zu beantworten.

Womit haben wir uns beschäftigt

  • Wie misst man Temperatur, Windgeschwindigkeit und -richtung?
  • Regelmäßige Wetterbeobachtung in der 1. Pause
  • Exkursionen zum Max Planck Institut für Meteorologie
  • Forschendes Lernen: Eigene Fragen stellen und beantworten
  • Viele Experimente rund um das Thema Wetter
  • Auswertung der Wetterbeobachtung

Wie misst man Temperatur?

Damit die Kinder etwas mit den Begriffen Temperatur, Wind, Wolken und Niederschlag anfangen konnten, wurden sie in grundlegende Messmethoden eingeführt. So haben sie einfache Thermometer gebaut und erkannt, dass ohne einheitliche Skala jeder etwas anderes misst. Mit richtigen Thermometern wurde dann die Temperatur an verschiedenen Orten innerhalb der Schule, z.B. Dachboden oder Keller und auf dem Schulhof, bestimmt.

Die Bestimmung der Windrichtung war immer sehr schwierig. Der Schulhof innerhalb Eimsbüttels ist von Häusern und Bäumen umgeben und liegt sehr windgeschützt. Nur bei einzelnen Böen zeigten die Geräte etwas an. Kleine Spielchen die den Windschatten von Häusern oder den Tunneleffekt von Straßenschluchten zeigen waren nicht möglich zumal zum Unterrichtszeitpunkt auch keine höheren Windgeschwindigkeiten auftraten.

Die Kinder konnten schnell sicher mit einem Kompass umgehen und damit die Windrichtung bestimmen. Schwieriger war der Transfer aus der Richtung eines Fähnchen auf die tatsächliche Windrichtung zu schließen.

Regelmäßige Wetterbeobachtung in der 1. Pause

Die fixen kleinen Wetterbeobachter nutzten ihr Wissen, um regelmäßig in der ersten Pause eine Beobachtung durchzuführen. Die Werte wurden in Tabellen gesammelt und im Schulhaus an einer Tafel für alle deutlich sichtbar ausgehängt. Am Ende des Schuljahres haben 3 eifrige Viertklässler daraus tolle Klimakurven erstellt. Bei der Besprechung stellten alle fest, dass es im Winter kaum Frost und keinen Schnee gegeben hatte. Das folgende Bild zeigt in rot die gemessene Temperatur und in blau den Niederschlag. Zusätzlich enthält das Diagramm Angaben über Wolkenbedeckung, Windrichtung und -geschwindigkeit und die Niederschlagsart.

Exkursion zum Windkanal

Die Abteilung Technische Meteorologie am Meteorologischen Institut der Universität Hamburg betreibt mehrere Windkanäle , davon einen der weltweit größten wissenschaftlich genutzen Windkanäle. Wir wurden von Dr.Bernd Leitl empfangen und geführt. Nach einer kurzen Einführung sahen wir uns die Modelle verschiedener Kraftwerke und Städte an, die für frühere Experimente gebaut wurden. Dann durften wir einen Windkanal steuern und die Windgeschwindigkeit einstellen. Wir konnten uns sogar in den Windkanal hineinstellen und nun endlich einmal hohe Windgeschwindigkeiten messen - anders als auf dem Schulhof. Die mitgebrachten Windmessgeräte, die Anemometer, kamen alle zum Einsatz.

 

Anschließend sahen wir uns den großen neuen Windkanal an, in dem ein Modell der Stadt Oklahoma aufgebaut war. Als Abschiedgeschenk bekamen wir mit Helium gefüllte Luftballons. Der eine oder andere flog schon vor dem

Geomatikum in die Luft und wir konnten ganz toll beobachten, dass der Ballon einen Weg nahm, den Herr Leitl uns vorher beschrieben hatte: Das Helium ließ den Ballon zunächst aufsteigen, doch oben an der Hauskante wurde er von der Luftströmung um das Hochhaus wieder nach unten gedrückt.

 

 

Exkursion zum Regenradar

Auf dem Dach des Geomatikums wird vom Max Planck Institut für Meteorologie ein Regenradar betrieben. Dazu gab uns Dr.Gerhard Peters eine sehr anschauliche Demonstration des Radarprinzipes auf dem Dach des Geomatikums. Zudem faszinierte auch der gute Ausblick auf den eigenen Stadtteil die Kinder sehr.

Eigene Fragen beantworten:

Die Kinder haben in den ersten Wochen ihre Fragen auf Karten geschrieben und an einer Pinnwand gesammelt. Die hervorgehobenen Fragen wurden jeweils von einer Gruppe, bestehend aus drei bis vier Kindern, zum eigenständigen Bearbeiten ausgewählt.

Fragen der Kinder:
Warum wird aus Eis Schnee? Wie wechselt Sonne zu Schnee und Schnee zu Regen? Wie kam das Wasser zu Stande?
Wo ist es am kältesten und wo am wärmsten? Wann wird es so kalt, dass wir nicht mehr leben können?  
Wie entsteht Wind? Wie entstehen Stürme? Wie entsteht ein Tornado?
Wie schnell ist ein Wirbelsturm? Wie schnell ist ein Hurrikan?  
Wie entstehen Wolken? Wie hoch sind Wolken? Wieviel km/h sind für Wolken normal?
Sind Wolken warm? Wie warm sind Wolken? Warum regnet es?