Julia Windmiller neue Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Meteorologie

Dr. Julia Windmiller ist die neue wissenschaftliche Leiterin der Gruppe „Beobachtung tropischer Wolken“. Die Gruppe sammelt und nutzt Beobachtungsdaten tropischer Wolken und atmosphärischer Konvektion. Ihr Ziel ist es, das Verständnis tropischer Wolken zu vertiefen und Hypothesen über die Rolle von Wolken und Konvektion für das Klima zu testen. Zusammen mit Dr. Lutz Hirsch, der die Gruppe bisher geleitet hat und auch weiterhin die technische Leitung und Koordination innehaben wird, und den weiteren Teammitgliedern wird Dr. Windmiller die Forschung der Gruppe auf Tiefenkonvektion in der intertropischen Konvergenzzone ausweiten.

Etwa ein Drittel des weltweiten Niederschlags fällt innerhalb eines schmalen Bandes von Starkniederschlägen, das als intertropische Konvergenzzone (ITCZ) bekannt ist. Die ITCZ spielt eine zentrale Rolle für das Wetter und das Klima in den Tropen und strukturiert die großskalige Zirkulation. Trotz ihrer Bedeutung und ihres großen Ausmaßes weisen die derzeitigen Klimamodelle seit Langem Verzerrungen bei der Darstellung der ITCZ auf. Um unser Verständnis für dieses wichtige atmosphärische Element zu vertiefen und seine Darstellung in einer neuen Generation von Klimamodellen zu verbessern, konzentriert sich die Arbeit der Gruppe zunehmend auf die Rolle, die tropische Wolken für die Struktur der ITCZ spielen. 

Konvektion und Tropen

Während ihrer Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität München hat Dr. Windmiller Pionierarbeit bei der Anwendung von Methoden der statistischen Physik geleistet, um besser zu verstehen, welche Prozesse zur Organisation der Tiefenkonvektion führen und wie sich diese auf das Klima auswirkt. Am Max-Planck-Institut für Meteorologie lag ihr Forschungsschwerpunkt als Postdoc auf der Organisation der tropischen Konvektion und der Analyse von Daten aus atmosphärischen Modellsimulationen und Beobachtungen. Sie hat Klimasimulationen durchgeführt, um statistische Beziehungen aufzudecken und ein theoretisches Verständnis dafür zu entwickeln, wie tropische Tiefenkonvektion mit ihrer Umgebung interagiert. Nach einem kurzen Zwischenstopp als Software Consultant in einer Unternehmensberatung für IT-Services und IT-Consulting, ist Dr. Windmiller im Januar 2023 an das Max-Planck-Institut für Meteorologie zurückgekehrt, um die Leitung der Gruppe zu übernehmen.

Auf Fahrt: Messkampagnen

Neben ihrer theoretischen Expertise bringt Dr. Windmiller auch praktische Erfahrungen von Messkampagnen mit. Beispielsweise war sie im Jahr 2021 Co-Fahrtleiterin an Bord des Forschungsschiffes FS SONNE, das auf der Forschungsfahrt „Mooring Rescue“ (2021) Bojen im tropischen Atlantik wartete und gleichzeitig atmosphärische Messungen in der atlantischen ITCZ durchführte. Im Jahr 2024 wird Dr. Windmiller als Co-Fahrtenleiterin im Rahmen der internationalen Messkampagne „Organized Convection Experiments in the Tropical Atlantic (ORCESTRA)“ des Max-Planck-Instituts für Meteorologie den Einsatz des Forschungsflugzeugs HALO leiten. Während ORCESTRA werden intensive Sondierungen mit aktiver und passiver Fernerkundung kombiniert, um die Eigenschaften der Wolken, Zirkulationen und Luftmassen zu untersuchen, die die ITCZ bilden.

Weitere Informationen

Webseite der Gruppe Beobachtung tropischer Wolken
Informationen über das Barbados Cloud Observatory
Informationen über das Forschungsflugzeug HALO

Kontakt

Dr. Julia Windmiller
Max-Planck-Institut für Meteorologie
julia.windmiller@we dont want spammpimet.mpg.de