Verleihung des Nobelpreises für Physik 2021 an Klaus Hasselmann in Berlin

Die Wartezeit hat ein Ende: am 7. Dezember 2021 wurde unserem Gründungsdirektor in einer feierlichen Zeremonie im Harnack-Haus in Berlin der Nobelpreis für Physik 2021 verliehen.

Die Schwedische Botschaft hat die Nobelpreisverleihung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft im Harnack-Haus organisiert. Aufgrund der Corona-Pandemie nahm der Preisträger seine Urkunde und die Medaille dieses Jahr in seinem Heimatland und nicht wie sonst üblich im Stockholmer Konzerthaus entgegen. Mit ihm erhielt auch der zweite deutsche Preisträger, Prof. Dr. Benjamin List, seinen Nobelpreis für Chemie 2021 in Berlin.

Klaus Hasselmann erhält den Nobelpreis für Physik für seine „physikalische Modellierung des Erdklimas, die Quantifizierung von Variationen und die zuverlässige Vorhersage der Erderwärmung“. Der Nobelpreis wurde vom schwedischen Botschafter in Deutschland, Per Thöresson, überreicht. Für das Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) nahm der Geschäftsführende Direktor Prof. Dr. Bjorn Stevens an der Zeremonie teil.

Anlässlich der Nobelpreisverleihung in Berlin sprach neben der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas auch der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher: „Mit seiner Arbeit am Max-Planck Institut für Meteorologie hat Klaus Hasselmann wesentlich zur Grundlagenforschung über die globale Erderwärmung beigetragen und in den 1990er-Jahren den Einfluss des Menschen auf das Klima nachgewiesen. Seine Forschung ist ein herausragendes Beispiel für exzellente Wissenschaft in Hamburg. Mit dem Nobelpreis für Physik erfährt seine wissenschaftliche Arbeit eine besondere Würdigung, zu der ich Klaus Hasselmann persönlich und im Namen des Senats sehr herzlich gratuliere.“

Für die Wissenschaftler*innen des MPI-M ist der Nobelpreis eine Bestätigung für die erfolgreiche Erdsystemforschung und eine große Inspiration. Der Direktor am MPI-M, Prof. Dr. Jochem Marotzke: „Es ist der erste Nobelpreis für Umweltphysik und der zweite in den Umweltwissenschaften nach dem Chemie-Nobelpreis 1995 für die Erklärung des Ozonlochs an Paul Crutzen, Mario Molina und Sherwood Rowlands. Was alle an Klaus Hasselmann faszinierte – und daran hat sich bis heute nichts geändert – ist sein absolutes Beharren auf dem Primat der Wissenschaft gepaart mit sehr großer persönlicher Freundlichkeit und Bescheidenheit. Ich bin ihm überaus dankbar, dass er als Gründungsdirektor ein großartiges Institut aufbaute, das ich heute (mit-)leiten darf.“

Gruppenleiterin Dr. Claudia Stephan: „Ich teile voll und ganz die Faszination, die so viele Physiker von der Grundlagenphysik haben. Aber selbst, wenn wir eine ‚Theorie von allem‘ hätten, würde sie uns wenig bis gar nichts Relevantes über das Verhalten des Erdsystems sagen. Obwohl komplexe Systeme chaotisch sind, gibt es elegante und einfache Lösungen. Ich denke, dass noch viele davon gefunden werden müssen. Die Verleihung des Nobelpreises an Klaus Hasselmann ist eine wunderbare Motivation, dies zu versuchen.“

Seit der Verkündung des Nobelpreises am 5. Oktober hatten nicht nur Herr Hasselmann und seine Familie, sondern auch die Mitarbeitenden des MPI-M alle Hände voll zu tun, um allen Medienanfragen und sonstigen Anforderungen gerecht zu werden. Dr. Annette Kirk, Leitung der Kommunikation: „Wie für einen Popstar der Wissenschaft erreichen uns außerdem unzählige Autogrammwünsche aus aller Welt. Wir haben dafür sogar Autogrammkarten drucken lassen, die Herr Hasselmann geduldig alle eigenhändig mit seiner Unterschrift versehen hat und die nun Autogrammsammler glücklich machen.“ Um die Person Klaus Hasselmann und seine Forschung einem breiten Publikum zugänglich zu machen, hat insbesondere die Nobelstiftung mehrere Formate mit dem Nobelpreisträger verwirklicht. So wurde unter anderem eine Dokumentation zu seiner Person in Hamburg gedreht, der Nobelvortrag aufgezeichnet und auch ein virtueller Round Table („Nobel Minds“) für das schwedische Fernsehen aufgezeichnet. Am 8. Dezember wird seine Nobelvorlesung offiziell über die Website der Nobelstiftung ausgestrahlt.

Mehr Information:

Nobelvorlesung
Die wissenschaftliche Karriere von Klaus Hasselmann:
Der menschliche Fingerabdruck im Wetterrauschen (Website der Max-Planck-Gesellschaft)

Kontakt:

Dr. Annette Kirk
Kommunikation
Tel.: 040 41173 374
E-Mail: annette.kirk@we dont want spammpimet.mpg.de