Tiffany Shaw erhält den Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis

Prof. Tiffany Shaw, international anerkannte Atmosphärenphysikerin an der Universität Chicago, wurde für ihre herausragende Forschungsleistung von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit dem Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis ausgezeichnet.

Die Physik der atmosphärischen Zirkulation vom Äquator bis zum Pol und von der Oberfläche bis zur Stratosphäre sind das primäre Forschungsinteresse von Prof. Shaw. Mit ihrer Arbeit versucht sie, das Verständnis der Zirkulation durch eine Kombination aus Theorie, hierarchischer numerischer Modellierung und Analyse von Beobachtungsdaten zu verbessern. Denn die atmosphärische Zirkulation der Erde und ihr Energietransport sind für die Bewohnbarkeit der Erde – in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – von entscheidender Bedeutung.

Prof. Bjorn Stevens, geschäftsführender Direktor und Leiter der Abteilung Klimaphysik am Max-Planck-Institut für Meteorologie: „Mit ihrer Arbeit hat Prof. Shaw grundlegende Beiträge zu unserem Verständnis darüber geleistet, wie die atmosphärische Zirkulation auf den Klimawandel reagiert. Ihre Forschung erklärt die erwartete polwärts gerichtete Verschiebung außertropischer Stürme in einem wärmeren Klima, wie diese Verschiebung durch den Rückgang des Meereises beeinflusst wird und wie die räumliche Verteilung der Erwärmung durch die Kenntnis des heutigen Klimas eingegrenzt werden kann.“

Träger*innen des Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis sind eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben an einer wissenschaftlichen Einrichtung in Deutschland gemeinsam mit den dortigen Fachkolleg*innen durchzuführen. Ab September 2023 wird Prof. Bjorn Stevens für ein Jahr Prof. Shaws Gastgeber am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg sein.

Während ihres Aufenthalts in Deutschland wird Prof. Shaw ihre Arbeit über die Reaktion der außertropischen Sturmbahnen um Faktoren erweitern, die ihre Asymmetrie zwischen Nord- und Südhalbkugel beeinflussen. Diese Asymmetrie reguliert den Energiehaushalt der Erde. Dadurch kann die Reaktion der Stürme auf die Erwärmung wiederum die Erwärmung selbst beeinflussen.

Der mit 45.000 Euro dotierte Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis würdigt jährlich die exzellenten Forschungsleistungen von bis zu 20 Wissenschaftler*innen aus dem Ausland. Die Preisträger*innen sind Forschende, von denen auch in der Zukunft weitere Spitzenleistungen mit Wirkung über das engere Fachgebiet hinaus erwartet werden.

Der Preis trägt den Namen des deutschen Astronomen und Mathematikers Friedrich Wilhelm Bessel (1784-1846) und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Mehr Informationen

Zu Tiffany Shaw an der Universität Chicago
Abteilung Klimaphysik des Max-Planck-Instituts für Meteorologie
Über den Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis

Kontakt

Prof. Dr. Bjorn Stevens
Max-Planck-Institut für Meteorologie
Tel.: 040 41173-422
bjorn.stevens@mpimet.mpg.de