Nobelpreisträger und Gründungsdirektor Klaus Hasselmann zum 90. Geburtstag

Prof. Dr. Klaus Hasselmann begeht am 25. Oktober 2021 seinen 90. Geburtstag. Das Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) gratuliert seinem Gründungsdirektor sehr herzlich zu diesem besonderen Geburtstag. Seine Beiträge zum wissenschaftlichen und öffentlichen Verständnis des Klimawandels waren bahnbrechend, was durch die Zuerkennung des Nobelpreises für Physik am 5. Oktober 2021 untermauert wird. „Er ist einer der ganz Großen unsers Fachs, wir haben Klaus Hasselmann viel zu verdanken! Zu seinem 90. Geburtstag wünschen wir ihm alles Gute und weitere schöne Jahre bei guter Gesundheit“, so Prof. Bjorn Stevens, Geschäftsführender Direktor des MPI-M.

Credit: MPI-M

Klaus Hasselmann war nach seiner Gründung 1975 neben Prof. Hans Hinzpeter der erste Direktor des MPI-M und leitete es bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999. Seine Forschung hat wesentlich zum Verständnis des Systems Ozean-Atmosphäre und der Vorhersage von Meereswellen, der Entstehung natürlicher Klimavariabilität sowie der Modellierung des globalen gekoppelten Ozean-Atmosphären-Kohlenstoffkreislaufs beigetragen.

Große Anerkennung und schließlich den Nobelpreis erhielt er insbesondere für seine Arbeit, die belegte, dass der jüngste Verlauf der globalen Erderwärmung vor allem auf das menschliche Handeln zurückzuführen ist. Dank seiner hervorragenden Mathematikkenntnisse und seines großen Wissens über die grundlegenden System-Eigenschaften von Ozean, Atmosphäre und Land entwickelte Klaus Hasselmann eine "Fingerabdruck-Methode", die den Einfluss von Naturphänomenen von den Auswirkungen vermehrter, durch den Menschen bedingter Treibhausgasproduktion trennte. Damit schuf er einen Meilenstein in der Wissenschaft: Erstmals ließ sich also zwischen dem Einfluss des Menschen und der Natur auf den beobachteten Klimawandel unterscheiden.

„Klaus Hasselmann hat nachgewiesen, dass der Mensch für die beobachtete Erderwärmung verantwortlich ist. Dadurch wurde die menschengemachte Erwärmung von einer -- wenn auch sehr plausiblen! -- Hypothese zu einem Faktum. Und ohne dieses Faktum wäre eine globale Einigung wie im Pariser Klimaabkommen undenkbar gewesen“ so Direktor Prof. Jochem Marotzke.

Den fortwährenden Aktivitäten und Errungenschaften Hasselmanns ist es zu verdanken, dass sich eine breit anerkannte Wissenschaftsgemeinde zum Klimawandel geformt hat. So ist die von ihm entwickelte „Fingerabdruck“-Methode bis heute weiterhin eine Grundlage für die Berichte des Weltklimarats. Sein Wirken setze wesentliche die Impulse zur Klimadiagnostik und zur Klimamodellierung, für die das MPI für Meteorologie heute weltweite Anerkennung genießt. 

Klaus Hasselmann wurde in Hamburg geboren. Nach seinem Studium der Physik und Mathematik in Hamburg promovierte Klaus Hasselmann 1957 an der Universität Göttingen. Er lehrte an der Scripps Institution of Oceanography (1961 - 1964) und am Woods Hole Oceanographic Laboratory (1970 - 1972), beide USA, sowie am Institut für Geophysik der Universität Hamburg (1973 - 1974). Seit 1999 ist er Emeritus am Max-Planck-Institut für Meteorologie.

Im Verlauf seiner Karriere wurde Klaus Hasselmann mehrfach für seine herausragenden Forschungsarbeiten ausgezeichnet, u. a. mit dem Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Jahr 1998. 2002 erhielt er die Vilhelm-Bjerknes-Medaille der Europäischen Geowissenschaftlichen Union; 2009 wurde ihm der hochdotierte BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award der spanischen BBVA-Stiftung in der Kategorie Klimawissenschaften verliehen. Seit 2014 ist er Ehrenmitglied der Royal Meteorological Society. Die Krönung seiner wissenschaftlichen Laufbahn ist der Nobelpreis für Physik des Jahres 2021.

Mehr Informationen:

Persönliche Webseite am MPI-M

Texte und Videos anlässlich des Nobelpreises für Physik 2021:

MPI-M website
Website of the Max Planck Society

DKRZ on the Nobel Prize for Physics 2021
Youtube

Kontakt:

Prof. em. Dr. Klaus Hasselmann
Max-Planck-Institut für Meteorologie
E-Mail: klaus.hasselmann@we dont want spammpimet.mpg.de

Dr. Annette Kirk
Max-Planck-Institut für Meteorologie
Kommunikation
Tel.: 040 41173 374
E-Mail: annette.kirk@we dont want spammpimet.mpg.de