MiKlip veröffentlicht dekadische Klimavorhersagen für 2019-2028 sowie Jahresprognose für 2019

Das Projekt MiKlip, unter der Leitung von Prof. Jochem Marotzke und koordiniert von Dr. Sebastian Hettrich am Max-Planck-Institut für Meteorologie, hat seine dekadische Klimavorhersage für 2019-2028 online gestellt.

Dekadische Klimavorhersagen decken Zeiträume von mehreren Jahren bis zu einem Jahrzehnt ab. Sie schließen die Lücke zwischen kurzfristigen Wettervorhersagen, saisonalen Klimavorhersagen und langfristigen Klimaprojektionen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt MiKlip hat zum Ziel, ein operationelles, dekadisches Klimavorhersagesystem zu entwickeln, das in Zukunft vom Deutschen Wetterdienst (DWD) betrieben wird.

Ziel der MiKlip Vorhersage-Webseite ist es, die Ergebnisse dieser dekadischen Klimavorhersagen zu veröffentlichen und über eine interaktive Schnittstelle der Öffentlichkeit verständlich zu erklären.

Dieses Mal basiert die MiKlip-Vorhersage auf dem höher aufgelösten Modell MPI-ESM-HR. Die global gemittelte oberflächennahe Lufttemperatur wird demnach 2019 um 0,58 °C höher liegen als im Bezugszeitraum 1981-2010 beobachtet wurde. Es wird 2019 damit um 0,25 °C wärmer sein als 2018. In Osteuropa und den Gebieten nördlich des Nordpolarkreises liegen die jährlichen Mittelwerte teilweise um 1,2 °C höher als im Bezugszeitraum 1981-2010. Das Regionalmodell für Europa geht von einer mittleren Erwärmung um 1,01 °C gegenüber dem Bezugszeitraum 1981-2010 aus, 0,31 °C mehr verglichen mit den Beobachtungen für 2017, wobei die wärmeren Gebiete über 1,2 °C um die Adria herum sowie in den zentralen Balkanländern liegen.

Die Webseite präsentiert zudem Vorhersagen für die vierjährigen Durchschnittswerte der oberflächennahen Lufttemperatur für die gesamte Erde, Europa und den Nordatlantik. Die Vorhersagen zeigen erhöhte globale Mitteltemperaturen im Vergleich zum Bezugszeitraum 1981-2010 und eine Erwärmung um +0,58 °C für den Mittelwert des Zeitraums 2019-2022. Auf regionaler Skala wird ebenfalls eine Erwärmung vorhergesagt, die allerdings unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Für Europa erreicht die Erwärmung am Ende des Vorhersagezeitraums in weiten Teilen Ost- und Nordeuropas Werte von über 1,6 °C.

Die Webseite bietet Besuchern die Möglichkeit, zwei verschiedene Arten von Vorhersagen zu erkunden, die in Form von Zeitreihen und Karten dargestellt werden. Sie bietet außerdem eine Bewertung der Fähigkeiten des MiKlip-Systems, das heißt, wie gut retrospektive Vorhersagen (Hindcasts) in der Vergangenheit mit Beobachtungen übereinstimmten. Die Vorhersagegüte des MiKlip-Systems wird mit der Güte von zwei Standard-Referenzvorhersagen (Klimatologie und Klimaprojektionen) verglichen. Besucher der Webseite werden dazu ermuntert, mithilfe einer Feedback-Taste eine Bewertung abzugeben.

Weitere Informationen:

Wenn Sie mehr über dekadische Klimavorhersagen und die Wissenschaft, die dahintersteckt, erfahren möchten, besuchen Sie die Webseite Überblick über dekadische Vorhersagen sowie spezifische MiKlip Forschungsmodule.

Kontakt:

Prof. Dr. Jochem Marotzke
Max-Planck-Institut für Meteorologie
Tel.: +49 40 41173 311 (Assistentin Kornelia Müller)
E-Mail: jochem.marotzke@we dont want spammpimet.mpg.de

Dr. Sebastian Hettrich
Max-Planck-Institut für Meteorologie
Tel.: +49 40 41173 310
E-Mail: sebastian.hettrich@we dont want spammpimet.mpg.de

Dr. Wolfgang Müller
Max-Planck-Institut für Meteorologie
E-Mail: wolfgang.mueller@we dont want spammpimet.mpg.de