Florian Schütte wird Juniorprofessor am GEOMAR

Dr. Florian Schütte, Wissenschaftler in der Abteilung „Ozean im Erdsystem“ am Max-Planck-Institut für Meteorologie, wird zum 01.01.2023 Juniorprofessor am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Als beobachtender Ozeanograph kehrt er somit zurück zu seinen Wurzeln in den Fachbereich der seegehenden physikalischen Ozeanographie in Kiel. Das Max-Planck-Institut für Meteorologie gratuliert ihm herzlich zu diesem Erfolg.

Florian Schütte, Credit: Diallo/MPI-M

Die letzten zwei Jahre war Dr. Florian Schütte Postdoktorand im EUREC4A-OA Projekt unter Prof. Dr. Jin-Song von Storch am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. Er untersuchte die Ozean-Atmosphären-Wechselwirkungen im westlichen tropischen Atlantik auf kurzen Zeitskalen (Tagesgang und kleiner) und verglich Beobachtungen mit dem gekoppeltem Erdsystemmodell ICON, sowie den Unterschied verschiedener Modellkonfigurationen des ICON-Modells. Die Wärme- und Energieverteilung im oberen Ozean wird maßgeblich durch den Tagesgang und atmosphärische Faktoren wie dem Wind bestimmt. Ein Ergebnis der Arbeiten von Dr. Florian Schütte war allerdings auch, das ozeanische Strukturen, wie große Wirbel, den Austausch mit der Atmosphäre beeinflussen können. Die Schnittstelle zwischen der Atmosphäre und dem Ozean ist eine wichtige Komponente des Erdsystems, die sowohl mit Beobachtungen schwer zu erfassen ist als auch in Modellen noch fehlerbehaftet ist. Deswegen ist Grundlagenforschung in diesem Bereich von enormer Wichtigkeit.

Am GEOMAR wird er sich in Zukunft gezielt physikalischen Beobachtung von kleinskaligen Ozeanstrukturen widmen. Gerade hier ist eine intensive Kopplung zwischen physikalischen, biogeochemischen und biologischen Prozessen zu beobachten, was eine starke interdisziplinäre Arbeit erfordert – die auch zwingend notwendig ist, um das Erdsystem ganzheitlich zu verstehen. Diese kleinskaligen Ozeanstrukturen (wie zum Beispiel Fronten oder Wirbel) sind überall in den Weltmeeren anzutreffen. Insbesondere wird sich Florian Schütte aber auf den östlichen tropischen Atlantik um die Auftriebsgebiete von Mauretanien/Senegal, sowie das Cap Verdische Archipel mit angrenzenden Unterseebergen konzentrieren.

Florian Schütte: „Schaut man sich einzelne kleinskalige Prozesse im Ozean an, ist es immer wieder beindruckend zu sehen, wie die vielen Komponenten des Ozeans lokal mit einander verzahnt sind. Die Physik setzt, zum Beispiel in Form eines Wirbels, einen Rahmen, auf den biogeochemische Prozesse reagieren. Diese wiederum beeinflussen die Biologie vom kleinen Zooplankton über größere Räuber bis hin zum Menschen. Auf diese interdisziplinären Aspekte möchte ich mich während meiner Juniorprofessur konzentrieren. Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen.“


Kontakt:

Dr. Florian Schütte
E-Mail: fschuette@we dont want spamgeomar.de