BBVA Climate Change Award: Gemeinsam entlocken Forschende dem Polareis seine Geheimnisse

Der BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award (BBVA Stiftungspreis für Grenzgebiete des Wissens) in der Kategorie Klimawandel geht an fünf europäische Wissenschaftler*innen, die mit ihren bahnbrechenden Forschungen an Polareisproben eine „fundamentale Verbindung“ zwischen den Treibhausgaskonzentrationen und dem Anstieg der Lufttemperaturen auf dem gesamten Planeten in den letzten 800.000 Jahren nachgewiesen haben. Die Preisträger*innen wurden am 10. Januar 2024 von Bjorn Stevens, dem Vorsitzenden des Ausschusses und Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie, bekannt gegeben.

Die Beiträge der Dänin Dorthe Dahl-Jensen (Universität Kopenhagen), der französischen Wissenschaftler*innen Jean Jouzel und Valérie Masson-Delmotte (Laboratoire des Sciences du Climat et de l'Environnement, Université Paris Saclay), und die Schweizer Forscher Jakob Schwander und Thomas Stocker (Universität Bern) haben nachgewiesen, dass Aufzeichnungen aus den ältesten und dicksten Eisablagerungen der Erde in der Antarktis und in Grönland „zeigen, dass Änderungen der atmosphärischen Konzentrationen von Treibhausgasen, einschließlich Kohlendioxid und Methan, von systematischen Änderungen der Lufttemperatur auf der ganzen Welt begleitet werden.“

Ihre Forschung zur natürlichen Variabilität des Erdklimas „stellt die gegenwärtigen Treibhausgaskonzentrationen und die damit verbundene globale Erwärmung in den Kontext der planetarischen Geschichte“, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung. Nach Ansicht des Komitees haben die Beiträge der fünf Preisträger*innen gezeigt, dass „in den letzten 800.000 Jahren die Treibhausgaskonzentrationen aufgrund natürlicher Schwankungen nie die heutigen atmosphärischen Werte erreicht haben“, welche die Ursache für die derzeitige vom Menschen verursachte globale Erwärmung sind.

„Ihre Arbeit“, so die Schlussfolgerung, „erforderte wissenschaftliche, technische und logische Durchbrüche in vielen Bereichen, um die Treibhausgaskonzentrationen zu messen“, und „baute auf anhaltenden internationalen Kooperationsbemühungen von Generationen von Forschern und Forscherinnen auf“.

„Die wichtigste Botschaft der Eisschilde ist, dass CO2 und Temperatur eng miteinander verbunden sind und dass die heutige Menge an Treibhausgasen in der Atmosphäre in den letzten 800.000 Jahren ohnegleichen ist. Und dies hat erhebliche Auswirkungen darauf, wie sich unser Planet in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten entwickeln wird“, sagt Bjorn Stevens. „Wenn wir die Erwärmung eindämmen oder abmildern wollen, müssen wir die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre ganz klar reduzieren.“

Über die BBVA Foundation und die Frontiers of Knowledge Awards
Die BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Awards wurden 2008 ins Leben gerufen, um herausragende Beiträge in einer Reihe von wissenschaftlichen, technologischen und künstlerischen Bereichen sowie wissenschaftsbasierte Antworten auf die zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu würdigen. Die Hauptziele der BBVA-Stiftung sind die Förderung von wissenschaftlichem Wissen und dessen Transfer in die Gesellschaft.

Weitere Informationen

Kontakt

Prof. Dr. Bjorn Stevens
Max-Planck-Institute für Meteorologie
bjorn.stevens@we dont want spammpimet.mpg.de