Jule Radtke erhält den CFMIP-GASS-Preis für Nachwuchswissenschaftler*innen
Passatwolken sind über den tropischen Ozeanen allgegenwärtig und spielen eine wichtige Rolle bei der Kühlung der Erde, indem sie die Sonnenstrahlung reflektieren. Wie sich ihre Population und damit ihre kühlende Wirkung in einem sich erwärmenden Klima entwickelt, ist eine große Unsicherheit bei Klimaprojektionen. Ein schwieriger Aspekt ist, dass sich Passatwolken oft in mesoskaligen Mustern organisieren, die mit Niederschlägen verbunden zu sein scheinen. Die Wechselwirkung zwischen diesen beiden Prozessen ist jedoch noch immer schlecht verstanden. Das macht es schwierig, die Empfindlichkeit der Passatwolkenpopulation gegenüber Störungen wie einer Klimaerwärmung besser zu verstehen.
Jule Radtke untersucht den Zusammenhang zwischen räumlicher Organisation und Niederschlagsentwicklung anhand von hochauflösenden hektometerskaligen Simulationen, die für den Zeitraum der im Jahr 2020 stattgefundenen EUREC4A-Feldkampagne durchgeführt wurden. In diesen Simulationen zerlegt sie den Weg zum Oberflächenniederschlag in zwei Phasen: die Entstehungsphase, in der Wolkentröpfchen in Regen umgewandelt werden, und die Sedimentationsphase, in der der gebildete Regen zu Boden fällt, wobei ein Teil davon verdunstet, bevor er die Oberfläche erreicht. Sie stellt fest, dass Organisation einen Einfluss darauf hat, wie diese beiden Phasen zur Entstehung von Niederschlag an der Oberfläche beitragen, und kommt zu dem Schluss, dass der Weg zum Niederschlag mit Organisation unterschiedlich ist.
Eine Veröffentlichung über diese Analysen und Ergebnisse befindet sich derzeit in Begutachtung für „Geophysical Research Letters”. Eine Pre-Print-Version ist unter folgendem Link verfügbar: https://doi.org/10.22541/essoar.167979635.58663858/v2
Kontakt
Dr. Jule Radtke
Max-Planck-Institut für Meteorologie
jule.radtke@ mpimet.mpg.de